Mittwoch, 09.05.2012, 20:00 Uhr
Wohin mit dem radioaktiven Müll? Was passiert mit den Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus? Der Dokumentarfilmer Joachim Tschirner hat mit “Yellow Cake” einen Film über das Thema gedreht, der einem Angst und Bange macht.
Der Film beginnt in Deutschland und wirkt mit seinen Bildern beinahe wie die Aufarbeitung einer bislang sträflich vernachlässigten deutsch-deutschen Geschichte: Bis 1990 existierte in Thüringen und Sachsen der drittgrößte Uranbergbau der Welt, bekannt unter dem Namen “Deutsch-sowjetische Aktiengesellschaft Wismut”. Bis zur Schließung der Anlage wurden hier 220.000 Tonnen Uran (was ungefähr der Menge entspricht, die man für 32.000 Hiroshima-Bomben gebraucht hätte) in die damalige Sowjetunion geliefert, 120.000 Menschen arbeiteten hier. Seit der Schließung sind fast sieben Milliarden Euro in die Aufräumarbeiten geflossen, mehrere Tausend Bergleute sind hier beschäftigt, die Hinterlassenschaften der eigenen Vergangenheit zu beseitigen – eine Ende der Maßnahmen ist aber noch lange nicht in Sicht.
Quelle: www.kino-zeit.de